Analfissur

Analfissur – Was ist das?

Eine Analfissur ist ein Einriss im Bereich der sehr empfindlichen Haut im Analkanal. Die Afterrisse werden häufig durch zu harten oder zu dünnflüssigen Stuhl oder durch ein ausgeprägtes Hämorrhoidalleiden hervorgerufen. Es entstehen starke, teils brennende Schmerzen beim Stuhlgang. Zudem findet sich häufig Blut auf dem Toilettenpapier. Die Schmerzen führen ihrerseits zu einem Krampf des Schließmuskels, wodurch die Abheilung erschwert wird.

Die akute Analfissur wird schmerzlindernd behandelt sowie zur Beseitigung des Sphinkterkrampfes  mit lokal aufgebrachter Nitro- oder Diltiazemsalbe oder gelegentlich auch durch eine dosierte Sphinkterdehnung (Analdehner aus Plastik). Wichtig sind diätetische Maßnahmen, um eine weich-geformte Stuhlkonsistenz zu erreichen.

Wenn die Fissur chronisch geworden ist und keine spontane Abheilung mehr zu erwarten ist, ist eine operative Therapie zu empfehlen.

Durch die chronische Verlaufsform kann sich eine Hautfalte am After ausbilden (Vorpostenfalte) sowie gutartige Fibrome (Analpapillen) entstehen. Im Rahmen der Operation werden diese Gebilde, welche die Abheilung stören, entfernt und das schlecht heilende Gewebe am Grund und an den Rändern der Fissur abgetragen.

Ernährungsempfehlungen

Eine ausgewogene Ernährung sorgt für regelmäßigen und wohlgeformten Stuhl. Ernähren Sie sich ballaststoffreich, vitaminreich und fettarm. Essen Sie wenig Süßigkeiten und Kuchen.

Unlösliche Ballaststoffe regen die Darmfunktion am wirkungsvollsten an. Eine ausreichende Aufnahme von Ballaststoffen (mindestens 30 g – 50 g täglich) sorgt für eine zügige, regelmäßige und pünktliche Entleerung. Steigern Sie die tägliche Menge an Ballaststoffen aber langsam, sonst kann es zu Blähungen kommen.

Ballaststoffe sind in pflanzlichen Lebensmitteln enthalten, v.a. in Getreide und Getreideprodukten, auch Kartoffeln, Obst (v.a. Beeren), Gemüse (v.a. Möhren, Paprika, rote Bete, Kohl und Fenchel)und Hülsenfrüchten.

Getreideprodukte sind die Hauptballaststoffquelle. Mindestens die Hälfte der täglichen Ballaststoffmenge sollten Sie daher in Form von Getreideprodukten aufnehmen, v.a. durch Vollkornbrot.

Der Richtwert für die Ballaststoffzufuhr von mindestens 30 g täglich lässt sich beispielsweise mit drei Scheiben Vollkornbrot, einer Portion Früchtemüsli, zwei bis drei mittelgroßen Kartoffeln, zwei mittelgroßen Möhren, zwei Kohlrabi, einem Apfel und einer Portion roter Grütze erreichen.

Zu einer ballaststoffreichen Kost empfiehlt es sich, reichlich zu trinken (zwei bis drei Liter Mineralwasser oder Kräutertee täglich), denn nur dann können die Ballaststoffe auch gut aufquellen und wirken.

Quelle: Deutsche Gesellschaft für Ernährung