Chronisch-entzündliche Darmerkrankungen

Die beiden bekanntesten und bei weitem auch häufigsten chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen sind Morbus Crohn und Colitis ulcerosa. Sie verursachen Entzündungen im Bereich der Darmschleimhaut, im Fall des Morbus Crohn auch aller Schichten der Darmwände. Die Colitis ulcerosa tritt in über 90 % aller Fälle nur im Bereich des Dickdarms auf. Anders der Morbus Crohn: Diese Erkrankung kann theoretisch im gesamten Verdauungstrakt, also von der Mundhöhle bis zum After, auftreten, durchaus auch an mehreren Stellen zugleich. Eine Häufung des Morbus Crohns im Bereich des Übergangs von Dünn- zu Dickdarm ist aber zu beobachten. 

Symptome

Beide Krankheiten verlaufen in Schüben und weisen ähnliche Symptome auf. Erste Anzeichen können das wiederholte Auftreten sein von:

  • häufigen, schleimigen Durchfälle, mitunter mit Blutbeimengungen
  • starken Bauchschmerzen
  • Blähungen
  • Krämpfen
  • Gewichtsverlust. 

Je nach Krankheit können weitere Beschwerden auftreten, wie z. B. Polypen, Fissuren oder Fisteln sowie Darmverengungen. Beim Morbus Crohn treten in einigen Fällen gleichzeitig auch Entzündungen in oder an anderen Bereichen des Körpers auf, beispielsweise an der Haut oder in den Gelenken. 

Diagnostik

Die Diagnose von chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen ist recht schwierig, da Patienten durchaus unterschiedliche Beschwerdebilder aufweisen können und die Abgrenzung von anderen Erkrankungen, z. B. einem Reizdarm, erfolgen muss.  Zur Diagnosestellung setzen wir folgende Untersuchungen ein:

  • Körperliche Untersuchung
  • Untersuchung einer Stuhlprobe
  • Blutuntersuchung 
  • Ultraschall des unteren Bauchraums
  • Abtastung des Enddarms
  • Afterspiegelung
  • Mastdarmspiegelung
  • Darmspiegelung, inkl. Entnahme von Gewebeproben  

Behandlung

Nach der Diagnose stellen wir mit Ihnen gemeinsam einen Therapieplan auf. Leider gibt es bis heute kein Heilmittel der Krankheiten; es ist also „nur“ die Linderung der Symptome bzw. eine Verlängerung der Pausen zwischen den Erkrankungen, den sogenannten Remissionsphasen, zu erreichen. 

Verschiedene Arten von Medikamenten können Abhilfe bei den chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen verschaffen bzw. eine Verlängerung der Remissionsphasen bewirken. Zudem sollte der Patient auf seine Ernährung achten und versuchen zu erkennen, welche Nahrungsmittel er gut verträgt. Blähende Lebensmittel gilt es beispielsweise zu vermeiden. 

Operationen

Die meisten Patienten mit chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen entwickeln im Lauf der Jahre mindestens einmal Symptome, die operativ entfernt werden müssen.

Dazu gehören

  • Darmverengungen
  • chronische Analfissuren
  • Analfisteln. 

Bei allen operativen Eingriffen gehen wir minimal-invasiv vor, d. h. wir operieren so schonend und gewebeerhaltend wie möglich. 

Bitte sprechen Sie uns bei all Ihren Fragen an. Wir beraten Sie gern!